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LEIDENSCHAFT
Dieses Fotoprojekt zeigt die Leidenschaften von Menschen an völlig unerwarteten Orten. Mit humorvollen Inszenierungen und kreativen Szenarien wird sichtbar, dass Leidenschaft überall ihren Platz findet – selbst dort, wo man sie nie erwarten würde. Ein visuelles Spiel aus Kontrast, Persönlichkeit und einem Augenzwinkern.


KONSUM
In einem Wandel, der sich seit über Jahrtausende
erstreckt, hat sich die Weihnachtszeit von einem
festlichen Anlass, der sich hauptsächlich um Essen
und Trinken drehte, zu einem bedeutenden Konsu-
mereignis und exzessiven Ausgaben entwickelt.
Im 19. Jahrhundert kam es durch das Wachstum der
Mittelschicht und niedrigere Preise für Konsumgü-
ter zu einem Wandel. Weihnachten wurde zu einer
Zeit, in der Menschen Kindern Geschenke machten
und Dinge für Weihnachten kauften. Dieser Über-
gang spiegelte sich auch in der Darstellung von
Weihnachten in den Medien wider.
Tatsächlich reicht diese Idee, dass früher alles bes-
ser war, bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der Dra-
matiker Ben Johnson in einem seiner Stücke einen
Charakter sagen ließ: „Oh, Weihnachten heute ist
furchtbar schrecklich. Früher war es so viel besser.“
Dies wird seit einem halben Jahrtausend gesagt.
Die Vorstellung, dass etwas Magisches passiert, ist
im Kern von Weihnachten verankert, denn im Groß-
teil des Lebens geschieht dies nicht. Dennoch zeigt
sich die moderne Interpretation von Weihnachten
vor allem durch einen exzessiven Konsum, der häu-
fig weit entfernt von den eigentlichen Wurzeln des
Festes ist. Unter dem Deckmantel eines religiösen
Feiertages ist der Verschwendungswahn der Kon-
sumgesellschaft während der Weihnachtszeit be-
sonders ausgeprägt.
Die Absurdität des Konsums während der Feiertage
wird oft übersehen oder verharmlost, doch ich bin
meinen Blicken gefolgt und habe versucht, Momen-
te wahrzunehmen und einzufangen, die man im ers-
ten Moment gar nicht zu verstehen scheint.
BAUERNPROTEST BERLIN 08.01.2024